Jährlich erkranken ca. 500.000 Menschen in Deutschland an Krebs. Um an die Folgen dieser Erkrankungen, deren Prävention und Behandlungsmöglichkeiten zu erinnern, ruft die Welt-Krebsorganisation jährlich am 4. Februar den Weltkrebstag aus. In diesem Jahr steht er unter dem Motto „Versorgungslücken schließen“. Wie ist es um die ambulante und stationäre Versorgung von Krebspatienten in Weinheim und der Metropolregion Rhein-Neckar insgesamt gestellt? Welche Ansätze gibt es, die Versorgungsqualität weiter zu verbessern? Wo gibt es bei Patienten noch Aufholbedarf in Sachen Vorsorge? Dr. Dominik Bruckner, Hämatologe/Onkologe und Ärztlicher Leiter des ze:roPRAXEN MVZ für Innere Medizin in Weinheim, klärt auf:
Herr Dr. Bruckner, wie schätzen Sie die derzeitige Versorgungssituation von Krebspatienten in der Metropolregion Rhein-Neckar ein?
Mit mehreren Universitätskliniken und zahlreichen ambulanten Zentren ist die Versorgungssituation in der Region vergleichsweise gut – und gerade in Weinheim sind ambulante und stationäre Angebote schon gut miteinander vernetzt. Als Beispiel ist hier das interdisziplinäre Darmkrebszentrum an der GRN-Klinik zu nennen, von dem wir als Medizinisches Versorgungszentrum ein Teil sind. Die Zusammenarbeit ist sehr vertrauensvoll. Man kennt die Kolleginnen und Kollegen, man erreicht sich niederschwellig und kann schnell Termine für Patienten vereinbaren. Sei es von unserer Seite aus, wenn es um nötige Operationen und stationäre Aufenthalte geht, aber auch andersherum, wenn es um die Nachsorge und Weiterbehandlung geht. Von diesen Strukturen, Leitlinien und der sehr guten Vernetzung profitieren letztlich alle Krebspatienten.
Welche Potentiale liegen im Bereich Vorsorge und Früherkennung?
Je früher man Krebs erkennt, desto besser sind meist die Heilungschancen. Die Potentiale der Früherkennung sind riesig, aber bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Das Angebot der Vorsorge-Darmspiegelungen beispielsweise wird noch zu wenig wahrgenommen, obwohl diese effektiv Leben retten und belastende Therapien ersparen kann. Bei der Untersuchung zeigt sich Darmkrebs nämlich schon in seiner Vorstufe als Adenom. Bei früher Erkennung liegen die Heilungschancen von Darmkrebs bei über 90 Prozent. Das sagt nicht nur die Statistik, sondern auch unsere Erfahrungen im Praxisalltag. Ebenso wichtig ist die Vorsorge bezüglich Prostatakrebs, Brustkrebs und Hautkrebs. Hier hat man zwar nicht immer die Möglichkeit, den Krebs in einer Vorstufe zu erkennen, aber eben früher, was sich positiv auf die Heilungschancen auswirken kann.
Wie kann ich mein Risiko vermindern, an Krebs zu erkranken?
Man kann leider mit einem gesunden Lebensstil nicht jede Krebserkrankung völlig verhindern, aber man kann das Risiko deutlich reduzieren. Es lohnt sich also besser zu werden. Auch noch im hohen Alter oder bei fortgeschrittenen Erkrankungen ist es sinnvoll, mit dem Rauchen aufzuhören. Auch den Konsum von Alkohol oder rotem Fleisch zu reduzieren oder ganz darauf zu verzichten, kann ebenfalls immer einen positiven Effekt haben. Es ist nie zu spät, gesünder zu leben.
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