Mitglied des Bundestags besucht MVZ Bergstraße
20. August 2024

Um sich über die Situation der ambulanten Gesundheitsversorgung in der Region zu informieren, besuchte FDP-Politiker und Mitglied des Bundestags Till Mansmann das Fachärztliche MVZ mit Dialysezentrum der ze:roPRAXEN in Bensheim. Dort sprachen die Ärztlichen Leiter Dr. Michael Rodenbach und Lars Nagelmann sowie Geschäftsführer Prof. Dr. Peter Rohmeiß mit ihm über aktuelle Herausforderungen bei der Patientenbetreuung und stellten Lösungsansätze vor.

Dialyseversorgung in ländlichen Gebieten wird schwieriger

Das Bensheimer Zentrum, das im Oktober 2023 von den ze:roPRAXEN übernommen wurde, bietet neben den Fachrichtungen Kardiologie, Rheumatologie und Psychotherapie insbesondere ein breites nephrologisches Leistungsspektrum zur Prävention, Diagnose und Behandlung von Nierenerkrankungen und Bluthochdruck, Autoimmunerkrankungen und Fettstoffwechselstörungen. Versagen die Nieren endgültig, muss ihre Funktion entweder durch eine transplantierte Niere oder Dialyse ersetzt werden.

Bei dem Rundgang durch das Zentrum wurde deutlich: Ein Dialysezentrum ist so kosten- und personalintensiv wie ein kleines Krankenhaus. Die Patienten kommen in der Regel dreimal wöchentlich für jeweils vier Stunden ins Zentrum. In dieser Zeit wird das Blut gereinigt und von Giftstoffen befreit. Rund 70 Patienten werden in Bensheim und am Zweitstandort Bürstadt an sechs Tagen die Woche versorgt. „Hier in der Region sind wir einer der wenigen noch bestehenden Dialyseanbieter“, erklärt Nephrologe Lars Nagelmann. „Die Patienten haben zum Teil sehr weite Anfahrtswege von über einer Stunde, da die Versorgung in den ländlichen Gebieten, insbesondere in Richtung Odenwald, schwieriger wird. Daher sind sie froh, dass sie zu uns kommen können.“

Neue Lösungsansätze für den ambulanten Bereich

„Gegenüber den Kliniken sind die ambulanten Versorger noch immer klar benachteiligt. Sie erhalten keine staatlichen Zuschüsse, obwohl sie die Mehrheit der Patienten versorgen“, sagt Prof. Dr. Peter Rohmeiß, Geschäftsführer des ze:ro-Verbunds. „Noch dazu verschärft sich der Wettbewerb mit den Kliniken um das Fachpersonal, da sie durch die staatliche Unterstützung oft höhere Löhne und Prämien zahlen können.“ Um dem Personalmangel entgegenzuwirken, bilden die ze:roPRAXEN eigens Medizinische Fachangestellte für die Dialyse aus. Darüber hinaus wurden eigene Integrationsprogramme für ausländisches medizinisches Fachpersonal aufgebaut. Ein weiterer Ansatz ist die Übertragung von ärztlich delegierbaren Leistungen an sogenannte Physician Assistants (PAs), welche so die Ärzte deutlich entlasten können. Sie unterstützen bei bestimmten Untersuchungen, Verlaufskontrollen oder Dokumentationen. In einigen Dialysezentren der ze:roPRAXEN arbeiten bereits ausgebildete PAs.

Dass Versorgung auch an anderer Stelle herausfordernder wird, zeigt sich in der kardiologischen Praxis im MVZ Bergstraße, wo die Patientenzahlen konstant hoch sind. Um die hohe Nachfrage zu decken, arbeitet das Zentrum auch mit digitalen und telemedizinischen Angeboten. Patienten können Termine online vereinbaren, von zuhause aus Videosprechstunden wahrnehmen oder bei schwerer Herzschwäche von einer zusätzlichen Betreuung per Telemonitoring profitieren. „Leider macht es uns die Politik nicht einfach, die digitalen Versorgungskonzepte weiter voranzutreiben“, sagt Kardiologe, Zentrumsleiter und Fachärztlicher Direktor bei den ze:roPRAXEN Dr. Michael Rodenbach. „Beispielsweise dürfen Ärzte heute nur einen sehr geringen Anteil ihrer Zeit Videosprechstunden anbieten. Hier wünschen wir uns deutlich mehr Rückenwind, damit zum Beispiel auch für Ärztinnen das Arbeiten flexibler wird und sie etwa auch nach der Elternzeit leichter wieder einstiegen können.“

Politische Hürden abbauen

Für Till Mansmann steht nach dem Besuch fest: „Die Herausforderungen, die durch bürokratische Hürden bei der Digitalisierung und die hohen Kosten im Gesundheitswesen entstehen, sind enorm. Es ist entscheidend, dass wir diese Themen auf politischer Ebene angehen und Lösungen finden, um die ambulante Versorgung langfristig zu sichern." Die ze:roPRAXEN sind Mitglied im Verband Deutsche Nierenzentren (DN) e.V. Der Berufsverband für niedergelassene Nephrologinnen und Nephrologen unterstützte bei der Terminorganisation mit Herrn Till Mansmann, um auf die zunehmenden Probleme in der ambulanten Versorgung aufmerksam zu machen. Der Verband vertritt bundesweit die beruflichen und gesundheitspolitischen Interessen seiner Mitglieder und setzt sich für eine qualitativ hochwertige und flächendeckende nephrologische Versorgung ein.

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