„Wir brauchen statt einer reaktiven Medizin eine proaktive, präventive Medizin.“ Diese These vertrat Prof. Dr. Peter Rohmeiß, Geschäftsführer der ze:roPRAXEN, am 5. September auf dem Summer Camp der Handelsblatt Media Group in München. In einem Impulsvortrag des Panels „UNBOXING HEALTH“ umriss er die Idee einer zukunftsweisenden Gesundheitsversorgung. Um die regionale Versorgung nachhaltig sicherzustellen, brauche es demnach neue Versorgungskonzepte, die ambulante und stationäre Angebote miteinander verschmelzen. „Dieser Vernetzungsgedanke ist schon immer Teil der Genetik von ze:ro, denn wir arbeiten seit Beginn an eng mit Krankenhäusern in der Region zusammen“, erläuterte er weiter.

Herzstück der Versorgung müssten künftig sogenannte intersektorale Gesundheitszentren sein, in denen neben einem primärärztlichen Versorgungsangebot auch Leistungen spezialisierter Fachärztinnen und Fachärzte, etwa aus Kardiologie oder Chirurgie, angeboten werden sowie ein angeschlossenes niederschwelliges Bettenangebot. Dort arbeiten interfunktionale Teams, bestehend nur zu einem Teil aus Ärzten, die bestimmte Aufgaben an Physician Assistants (P.A.) sowie VERAH (Versorgungsassistenten in der Hausarztpraxis) und NäPa (Nicht-ärztliche Praxisassistenten) delegieren können. „Diese kommen zum Patienten nach Hause und bringen damit die Medizin zum Menschen – statt andersherum“, so Prof. Dr. Rohmeiß.

Ergänzt wird dieses erweitere ambulante Versorgungskonzept durch telemedizinische Tools wie die Videosprechstunde oder Monitoring-Tools. Dies verdeutlichte Professor Dr. Rohmeiß am Beispiel von Herzinsuffizienz-Patienten. „Gesundheitsdaten solcher Patienten könnten zukünftig etwa per Smartwatch oder Tablet erfasst werden. So hätten wir mögliche Risikofaktoren jederzeit im Blick und können bei Bedarf auf den Patienten – im Sinne des Präventionsgedankens – direkt zukommen.“

Hier gibt es den ganzen Vortrag und die Diskussionsrunde zum Nachschauen.

Über das Handelsblatt Summer Camp
Auf dem Summer Camp versammelten sich bei 40 Sessions auf 60 Bühnen viele spannende Initiativen und 450 Entscheidungsträger, um aus verschiedenen Branchenperspektiven darüber zu sprechen, wie die Kollaborationen der Zukunft dazu beitragen können, die Herausforderungen unserer Generation zu bewältigen.