Zentrale Fieberambulanz in Schwetzingen eingerichtet
20. April 2020

In den ehemaligen Räumlichkeiten des ärztlichen Bereitschaftsdienstes (Markgrafenstraße 2/9) am neuen Messplatz in Schwetzingen werden Patienten mit Verdacht auf eine Corona-Infektion oder mit fieberhaften Infekten untersucht und behandelt. Dadurch sollen niedergelassene Ärzte und Krankenhäuser entlastet werden. Um das Patientenaufkommen in der Fieberambulanz besser zu steuern, erfolgt die Behandlung ausschließlich nach Terminvergabe. Patienten mit Infektsymptomen wenden sich zuerst telefonisch an ihren Hausarzt. Dieser koordiniert dann einen Termin mit der Fieberambulanz. Außerhalb der Sprechzeiten sowie samstags können sich Patienten an den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Nummer 116 117 wenden. Informationen für Patienten und niedergelassene Ärzte zur Fieberambulanz gibt es hier.

Die Stadt Schwetzingen stellt die Räumlichkeiten kostenlos zur Verfügung. „Wir unterstützen von Seiten der Stadt sehr gerne die Einrichtung einer Fieberambulanz, um das Krankenhaus entsprechend entlasten zu können. Deshalb sind wir froh, dass wir dafür geeignete Räume mit unseren Vereinen bereitstellen können. Wir danken der Hospizgemeinschaft Schwetzingen IGSL-Hospiz-Regionalgruppe, der Reservistenkameradschaft Schwetzingen-Hockenheim und dem Radsportverein Kurpfalz Schwetzingen, dass sie spontan mithelfen und ihre von uns gemieteten Räume vorübergehend zur Verfügung stellen“, so Matthias Steffan, Erster Bürgermeister der Stadt Schwetzingen.

Diagnostik und Behandlung unter hohen Schutzbedingungen
Die Behelfspraxis besteht aus einem Behandlungs- und einem Empfangszimmer sowie Räumen für das medizinische Personal. Es gelten erhöhte Schutzbedingungen, das heißt, es wird immer nur ein Patient in der Fieberambulanz behandelt. Ein- und Ausgang sind separat voneinander. Die Zimmer sind nur mit dem Notwendigsten eingerichtet, um alle Oberflächen nach jedem Patientenbesuch gründlich reinigen zu können. Das medizinische Personal ist in Schutzausrüstung gekleidet.

Ärzte der ze:roPRAXEN sowie der regionalen Ärztenetze Schwetzingen und Hockenheim teilen sich in der Fieberambulanz die Behandlungszeiten. Sie untersuchen Patienten mit Infektsymptomen, nehmen bei Bedarf einen Abstrich vor und entscheiden je nach Symptomen und Krankheitsbild wie die Patienten ambulant weiter behandelt werden oder ob eine stationäre Aufnahme erforderlich ist. Auch Covid-19-Erkrankte können so ambulant behandelt werden. Außerdem sind Blutabnahmen und Ultraschalluntersuchungen möglich. Ist eine weiterführende diagnostische Abklärung, etwa durch ein Röntgenbild, notwendig, koordinieren die Ärzte eine Überweisung an den Facharzt.

Schutzwall für Krankenhäuser
Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg hat Vertragsärzte dazu aufgerufen, regionale Fieberambulanzen einzurichten. „85% aller Corona-Patienten in Deutschland werden im niedergelassenen Bereich behandelt. Auch unter aktuell sehr schwierigen Bedingungen sind die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in der Region Schwetzingen und Hockenheim für ihre Patienten da und haben die Fieberambulanz mit außerordentlichem Einsatz auf die Beine gestellt. So können wir Ansteckungsrisiken in den Arztpraxen minimieren, Patienten sowie das Praxisteam besser schützen und die knappen Ressourcen von Schutzausrüstung effektiv einsetzen. Zudem sehen wir uns als Schutzwall für die umliegenden Krankenhäuser, die so vor einer Überlastung bewahrt werden können. Unser ambulantes wohnortnahes Versorgungssystem trägt wesentlich dazu bei, dass wir nicht so katastrophale Zustände wie in anderen Ländern erleben“, so Prof. Dr. med. Peter Rohmeiß, Geschäftsführer der ze:roPRAXEN. Der Verbund kümmert sich auch um die Ausrüstung und den organisatorischen Betrieb der Fieberambulanz, die in enger Kooperation mit der GRN-Klinik in Schwetzingen steht.

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