Statement zur geplanten Gesetzesänderung in der ambulanten ärztlichen Versorgung

Auf dem Krisengipfel am 9. Januar hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach seine Reformpläne für die Hausarztpraxen vorgestellt. Die Rede ist dabei von „Ent-Budgetierung“ und „Ent-Ökonomisierung“, die durch neue Vergütungsmodelle erreicht werden soll. Profitieren sollen davon alle – Ärzte, Mitarbeiter und Patienten. Prof. Dr. Peter Rohmeiß, Geschäftsführer der ze:roPRAXEN, dem größten ambulanten Gesundheitsversorger in der Rhein-Neckar-Region und Netzwerk aus haus- und fachärztlichen Medizinischen Versorgungszentren, bezieht Stellung zu den Reformplänen:

„Die angestrebte Reform für Hausarztpraxen ist längst überfällig und in der aktuellen angespannten Lage definitiv ein Schritt in die richtige Richtung. Sie ist aber noch nicht zu Ende gedacht. Die Facharztmedizin, die wesentlicher Bestandteil einer funktionierenden Versorgung ist, wird bei der Honorarreform noch außen vorgelassen. Dabei ist die Verlagerung vieler fachärztlicher Leistungen vom Krankenhaus in den fachärztlichen ambulanten Bereich schon lange Teil der angestrebten Lauterbach’schen Krankenhausreform. Das passt nicht zusammen. Um Versorgung hier langfristig sicherzustellen und Engpässe zu vermeiden, braucht es ein tragfähiges Modell für Fachärztinnen und Fachärzte, um diese im ambulanten Sektor zu halten.

Ebenso wichtig, aber bedauerlicherweise beim Krisengipfel nicht diskutiert, ist der zügige Abbau von Bürokratie und Hindernissen bei der Digitalisierung, die den Praxisalltag enorm erschweren. Aktuelles Beispiel ist das E-Rezept, das vom Grundgedanken her sehr gut und sinnvoll ist – nämlich Bürokratie abzubauen, Zeitersparnis zu schaffen und die Medikamentensicherheit zu erhöhen. Das Problem ist aber, dass der gesamte Prozess nicht über alle Akteure hinweg zu Ende gedacht ist. Ein Vorgang von wenigen Minuten wird plötzlich für alle Seiten zu einem riesen Verwaltungsaufwand. Die instabile und immer wieder ausfallende Telematikinfrastruktur verlangsamt die Prozesse zusätzlich und führt zu Frust bei Praxisteams und Patienten. Wir brauchen praxisorientiertere Lösungen und eine Politik, die Ärztinnen und Ärzten wieder mehr Freiräume zu eröffnet.“

x

ze:roPraxen in Ihrer Nähe

Der ze:roPRAXEN-Verbund ist mit seinen Praxen für Allgemeinmedizin, Nephrologie/Dialyse, Kardiologie, Pneumologie, Angiologie, Onkologie und Physiotherapie in zahlreichen Städten im Rhein-Neckar-Raum vertreten.
Finden Sie die passende ze:ro-Praxis auch in Ihrer Nähe!