Die zentrale Annahme der Verhaltenstherapie ist, dass menschliches Verhalten, Fühlen und Denken – ob „gesund“ oder „problematisch“ – erlernt wurde und folglich auch wieder verlernt werden kann. Somit kann jederzeit auch neues, hilfreiches Verhalten erlernt werden, um mit Herausforderungen besser umgehen zu können. Im Vordergrund der Therapie steht dabei die Hilfe zur Selbsthilfe. Patientinnen und Patienten sollen ihr eigenes Leben so gestalten können, dass es mit den eigenen Werten und Zielen im Einklang steht. Dafür sollen vorhandene Fähigkeiten und Ressourcen herausgearbeitet und genutzt werden. Sich mit den eigenen Herausforderungen und Problemen zu beschäftigen, kann sehr schwierig sein. Diese Erkenntnisse sind allerdings notwendig, um im Anschluss Veränderungen erzielen zu können und die Ursachen der Problematiken zu verstehen. Indem Patientinnen und Patienten die neuen Denk- und Verhaltensweisen einüben und in ihren Alltag integrieren, gestalten sie ihre Therapie aktiv mit.

Der Erstkontakt erfolgt in der Regel per Telefon. In einem kurzen und vertraulichen Gespräch wird das Anliegen geschildert und bei Bedarf ein Termin für ein Erstgespräch vergeben. Bitte bringen Sie hierzu Ihre Krankenkassenkarte sowie eventuell vorhandene Vorbefunde mit. In bis zu drei „Sprechstunden“ wird dann gemeinsam der Bedarf und die Notwendigkeit einer Psychotherapie ermittelt. In bis zu vier sogenannten „Probatorischen Sitzungen“ folgt dann die Diagnostik und konkrete Zielplanung. Patientinnen und Patienten können für sich herausfinden, ob das angebotene Therapieverfahren zu ihrem Anliegen passt und ein Vertrauensverhältnis zur Therapeutin aufgebaut werden kann. Die eigentlichen verhaltenstherapeutischen Sitzungen finden dann in der Regel einmal wöchentlich im Rahmen eines 50-minütigen Termins statt.

Eine Psychotherapie wird bei der jeweiligen Krankenkasse beantragt und gehört zu den Grundleistungen der gesetzlichen Krankenversicherungen, die diese nach Genehmigung vollständig übernehmen. Bedingung für die Kostenübernahme sind  eine entsprechende Diagnose sowie das Bestehen einer ausreichenden Veränderungsmotivation. Übernommen werden in der Kurzzeittherapie in der Regel bis zu 24 Sitzungen, in der Langzeittherapie bis zu 60 Sitzungen, maximal verlängerbar bis 80 Sitzungen. Die Kosten für die „Sprechstunde“ sowie „Probatorische Sitzung“ werden auch ohne vorherige Genehmigung übernommen. Für Privatversicherte und Beihilfeberechtigte orientieren sich die Gebühren nach der Gebührenordnung für Psychotherapeuten (GOP) und sind gesetzlich vorgegeben. Die Beihilfe und die privaten Krankenversicherungen übernehmen je nach vertraglich vereinbarten Versicherungsbedingungen anteilig die Kosten.